Pflanzung und Wurzelpflege

Unsere Leistungen

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Pflanzung und Wurzelpflege


Zur Wurzelpflege gehört die Pflege des gesamten durchwurzelten Bereiches. Dies fängt schon bei der Pflanzung an, indem man dem jungen Baum genügend Platz in der richtigen Weise gibt: Das Pflanzloch sollte mindestens einen Quadratmeter breit und lang sein. Die Tiefe hängt von der Bodenart ab und davon, wieviel Arbeit und Zeit man auf das Pflanzloch verwenden möchte. Je schlechter der Boden, desto wichtiger ist ein tiefes Pflanzloch. Ein ein bis zwei Meter tiefes Loch mit einem Steinhügel als Luftvorrat am Grund war früher in vielen Landstrichen für Obstbäume üblich. Dabei werden verhärtete Bodenschichten durchbrochen und die Wurzel kann sich unter der Erde frei entfalten. Ein solches Pflanzloch muß jedoch nach dem Zuschaufeln mindestens ein halbes bis ein Jahr lang sich setzen, bevor der kleine Baum dann im Herbst in ein kleines, neu angelegtes Loch gepflanzt wird.


Wer nicht warten will sollte höchstens einen halben bis dreiviertel Meter tief graben damit sich die Erde um die neuen Wurzeln nicht zu stark setzt. Grundsätzlich gilt:


•  Die Erde kommt genauso wieder rein wie sie herausgekommen ist, Steine kommen unten hinein.


•  Das Pflanzloch ist rechteckig und unten breiter als oben. Dadurch werden die jungen Wurzeln nach unten geleitet und müssen in den vier Ecken des Grubenbodens nach außen in den anstehenden Boden wachsen.


•  Beim Pflanzen darf je nach Bodenbeschaffenheit Sand oder Erde von Außerhalb zugemischt werden, so daß der junge Baum auf einem kleinen Hügel steht.


•  Merke: Mann kann einen Baum nicht zu hoch pflanzen! Der Wurzelhals muß auch dann, wenn sich der Baum noch ein wenig gesetzt hat, über dem Niveau des umliegenden Bodens sein (die Wurzeln müssen aber immer mit Erde bedeckt sein).


•  Die Wurzeln wurzelnackter Bäume werden angeschnitten und von Fehlentwicklungen (z.B. Würgewurzeln) befreit, bei ballierten Bäumen wird unbedingt das Ballentuch entfernt. Die Ballentücher zersetzen sich nicht von selbst, (was ich anhand von 25 Jahre alten noch intakten Jutetüchern belegen kann)


•  Kompost und Mist gehören im Allgemeinen nicht in eine Pflanzgrube. Die Wurzeln wollen dann gar nicht mehr in den anstehenden Boden wachsen.


•  Ein frisch gepflanzter Baum muß angebunden sein und angegossen werden.

Später kann eine Baumscheibe oder ein Baumspiegel angelegt werden. Die Baumscheibe kann bepflanzt sein oder ganz offen gehalten werden. Wichtig ist, daß die Scheibe regelmäßig mit einer Grabegabel (ohne Beschädigung der Wurzel) gelockert wird, damit Luft an die Wurzel herankommt. Wie der Mensch braucht auch die Wurzel Luft zum Leben. Deshalb ist die Lockerung und Durchlüftung des Bodens so wichtig.


Ein wunder Punkt am Baum ist der Wurzelanlauf. Dort, wo die Wurzel aufhört und der Stamm aus der Erde herauskommt, ist die empfindlichste Stelle des Baumes: „Platz, Wärme und Luft für den Wurzelhals“ schrieb R. Betten in einem Buch über „die richtige Pflanzweise der Obstgehölze“ zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Bei zu tief gepflanzten Bäumen kann es notwendig sein, den Wurzelhals nachträglich freizulegen.


Bei manchen kümmernden Bäumen sind um den Baum herumwachsende, den Wurzelhals würgende Wurzeln der Grund des Übels. Richtiges Pflanzen erspart später viel aufwendige Pflege.